Was Sie für den Filmtransfer brauchen
Beispiel mit einem Yelco S8 Filmprojektor
Wird der Film wie auf der Abbildung von hinten nach
vorne abgespielt, braucht der digitalisierte Film im Computer nicht mehr gedreht
werden. Bei der herkömmlichen Methode von vorne nach hinten steht das Filmbild
seitlich verdreht und auf dem Kopf. Das kommt durch das direkte abfilmen von der
Filmbühne. Da der Film jedoch hinten genauso wie vorne aufgelegt wird und
zusätlich rückwerts abgespielt, wird so der Film in die richtige lage gebracht.
Zu den Punkten 1 bis 6 auf der Abbildung
Bei diesem Projektor wurde die automatische
Einfädellung entfernt.
Bei Projektoren mit automatischer
Einfädellung.
Legen Sie vorne einen Filmvorspann ein ziehen
diesen bis hinten rauskommend ein.
Kleben die Filmrolle (wie auf der
Abbildung hinten aufgelegt) an den Filmvorspann an.
Sie können den Film
nun auch von hinten nach vorne abspielen.
Projektor und Videokamera Eigenschaften:
Projektor: Abfilmobjektiv eingesetzt.
Diffuser eingesetzt. 3W LED eingesetzt. Filmgeschwindigkeit über Außenregler auf Transfergeschwindigkeit eingestellt.
Videokamera: Filmgeschwindigkeit auf ein 50/stl. Sek. Blende
auf Automatik. Weisabgleich auf Automatik. Tonaufzeichnung abgeschaltet.
Abgebildetes Kamera- Model Panasonic 3CCD NV-GS280 mit LEICA DICOMAR. Hat alle
Funktionen die für einen Filmtransfer benötigt werden.
1. Projektor, Kamera und Schnittgerät vorbereiten
Geräte aufstellen und grob ausrichten. Geräte einschalten. Die genaue feine
Ausrichtung ergibt sich unter Schritt 3 "Kamera einstellen".
3. Kamera einstellen
Kamera Strom an. Externes Licht am Projektor an. Flügelblende am Projektor
bewegen (Hauptschalter kurz auf Rückwerts bis ein Filmbild zu sehen ist. Videokamera-Verbindung
iLinkkabel zum Computer sollte bereits stehen
und ein Filmbild sichtbar sein. Filmbild auf dreiviertel Größe in der
Videokamera einzoomen.
Videokamera und Projektor so ausrichten das, daß Bild mittig zu sehen ist. Bild
über die 85mm Abfilmoptik am Projektor scharf stellen. Dazu wird die Optik
langsamm ein wenig rein oder raus gezogen. Ist die
Schärfe richtig dann Bild voll ranzoomen. Evtl. Bildausschnitt und Schärfe nochmals
nachstellen.
Ist die Abfilmoptig am Projektor einmal richtig auf die
Filmbühne (Schärfe) eingestellt, braucht diese nicht wiederholt werden. Sie gilt
für alle Super 8 Filme.
4. Aufnahme
Sind alle Einstellungen OK, kann es los gehen. Ich schalte immer erst die
Digitalisierungs- Software auf Aufnahme ON. Und danach den Filmprojektor
rückwerts starten. Aus dem stehenden Bild wird so
ein beweglicher Übergang zum Film. Das man während des ganzen Filmtransfers dabei sitzen
und beobachten muß versteht sich von selber. Gelegentlich kommen Störungen bei
schlechten alten Klebestellen. Darauf muß entsprechend reagiert werden.
Beispiel
Schärfeposition finden
Kamera und Projektor wie auf der Abbildung ausrichten. Abstand Kamera - Projektor 1 - 4 cm. Ein klar beleuchtetes Filmbild (hierbei ist ein extern. Lichttrafo von Vorteil). nicht durch die Flügelblende abgedeckt im Filmfenster (Filmbühne) reinholen. Videokamera einschalten. Auf halber Monitor-Größe das Filmbild mittig ranzoomen. Evtl. Kamera grob ausrichten. Nun das Filmbild vollformatig in den Sucher zoomen. Jetzt die Abfilmoptik rein- oder raus schieben bis das Bild im Sucher scharf ist. Die Position am Objektivtorbus markieren. Beim Filmtransfer wird an der Abfilmoptik nicht mehr nachgestellt. Sie verbleibt immer an dieser Position. Alles andere regelt die ab nun die Videokamera. Automaische Scharfeinstellung reicht in den meisten Fällen aus.
Videokamera ausrichten:
Videokamera und Projektor stehen sich unmittelbar, Objektiv an Objektiv gegenüber. Die Einstellungen an der Videokamera können (bis auf den Verschluss ein 50/stl. Sek.) auf automatisch stehen. Das verbindende Glied ist das Makroobjektiv am Projektor. Über dieses gelangt die Videokamera aus dem Nahbereich Format füllend zum Filmbild. Es gilt erst einmal eine Unterlage für die Videokamera zu schaffen. Objektiv und Videokamera sollten sich auf gleicher Achse befinden. Eine 100% Ausrichtung ist noch nicht nötig. Die folgt erst in der Großaufnahme.
Aus Erfahrung ist
eine feststehende Videokameraverbindung (Stativ oder sonst ein verschraubter
Unterstand) nicht hilfreich. Im Gegenteil sogar hinderlich. Während des
Filmtransfers kommt es gelegentlich zu einem veränderten Bildstrich. Oder irgend
sonst welche Störungen. Bei einer freistehende Videokamera kann ich, ohne das
ich diese groß anfassen muß, den Unterstand leicht und ohne große Verwackelungen
seitlich neu ausrichten. In der Höhenverstellung wird der Projektor am vorderen
Höhenrad ausgerichtet. Dazu muß auch unterhalb der Videokamera etwas Platz
sein.
Unterhalb
der Videokamera: Der Unterstand besteht aus zwei Teilen. Die erste
Unterlage (hier Blau) steht etwas weiter vom Projektor ab, so das ich noch
ausreichend Platz habe. Mit der Hand kann ich den Projektor in der
Höheneinstellung mit zwei Finger ohne wahrnehmbare Störungen auszurichten. Die
zweite Unterlage (hier Grün) dient der Videokameraauflage und liegt näher zum
Projektor. So habe ich unten Freiheit und oben kann ich bis an das Objektiv
heran.
Zwei kleine Filme zum Thema Abfilmen Film1 und Film2
Einige Tips aus der Praxis
Ohne Verkleidung
Für den Filmtransfer sollten Sie Ihren Projektor
möglichst ohne die Frontverkleidung nutzen. Sehr viele Frontverkleidungen decken
auch die Perforationsräder ab. An den Perforationsrädern werden die
Filmschlaufen gebildet, das geschieht in vielen Fällen durch die Film-
Einfädelautomatik. Schlechte ungenaue Klebestellen verursachen Laufstörungen,
die die Filmschlaufen weg ziehen, das wiederum verursacht flackern und
rattern, um diese Störungen schnell zu beheben ist es nötig an die frei
liegenden Filmschlaufen zu gelangen, um diese mit einen kl. Gegenstand neu zu
bilden. Streuendes Licht, welches nun ohne die Frontverkleidung nach Außen tritt
können Sie mit zurecht geschnittener Pappe oder ähnlich formbaren Materialien
abdecken.
Film Seitenrichtig vorbereiten
Da beim Abfilmen über ein Makroobjektiv das Filmbild Seitenverkehrt liegt, kann
das dadurch aufgehoben werden, indem der Film von hinten nach vorne gespielt
wird. Legen Sie den Film dazu auf die Leerwickelspule (Links) so auf,
wie Sie den Film vorne auflegen. Der Filmanfang kommt von oben, die
Perforation liegt links. Der Film wird so seitenrichtig von der Videokamera
aufgenommen.
Der Film kommt von oben. Da Sie den Film so aber schlecht so in den Filmkanal
bekommen, können Sie ein Filmvorspann wie gewohnt vorne einziehen und hinten mit
der Filmrolle mittels ein Tesafilm (Perforationslöcher nicht abdecken)
verbinden. Die Leerspule kommt vorne rauf. Sie lassen den Film für den
Filmtransfer dann Rückwerts laufen. Also Hauptschalter nach links, statt wie
üblich nach recht drehen.
Tonfilme können so nicht aufgenommen werden. Diese legen Sie wie üblich vorne
auf. Der Ton kann über einen Spannungsteiler vom Projektor- Ausgang direkt in
den Mikrofon- Eingang der Videokamera mit aufgenommen werden. Anschließend muß
der Tonfilm mit einer Video- Software (Beispiel Magix Videodelux- in
den älteren Versionen heißt das noch vertikal drehen, ab Version 16 finden Sie
die Drehfunktion Unter Effekte
/Bewegungseffekte /Rotation Spiegelung. In den Symbolen rechts außen. (Hier
können Sie variabel mit der Maus drehen, oder auch darunter in dem Eingabefeld
gleich 180 eingeben. Sollte noch eine Vertikal- Drehung nötig sein, dann das
mittlere Symbol benutzen) gedreht werden.
Abfilmobjektiv einstellen
Das Abfilmobjektiv hat eine Markierung. Bis zu dieser Markierung
sollte das Objektiv in der Objektivhalterung sitzen. Das Objektiv wird nicht
mehr aus der Position verschoben. Das gilt für alle Filme. Die eigentliche
Scharfeinstellung erfolgt nun immer über die Videokamera.
Der besondere Vorteil der externen Lichtversorgung
Licht
von einem externen Trafo.
Anwender die einen externen Trafo
haben, sind gegenüber dem Licht aus einem
laufenden Projektor im Vorteil. Mit externem Licht braucht der Projektor nicht
zu laufen. Sie holen das erste Filmbild vor die Filmbühne und schalten das Licht
aus externer Quelle ein. Nun können Sie in Ruhe die Videokamera einstellen. Der
stehende Film wird dabei nicht beschädigt. Die 20W Lichtleistung wird keinen
Schaden am Film verursachen. Bei vielen Filmen rate ich unbedingt zu einer
Externen Lichtquelle. Ein sehr schöner weiterer Vorteil ist, das Sie nach
erfolgter Einstellung die Videokamera schon laufen lassen und den Projektor erst
danach starten. So wird aus dem stehenden eingefrorenen Bild plötzlich ein
lebendig bewegter Film. Ein sehr schöner Effekt.
Filmregelung
Projektorgeschwindigkeit auf die Videokamera einstellen. Die Videokamera muß auf ein 50/st. Sek. Verschlusszeit stehen. Schalten Sie den Projektor auf Ihre benötigte Laufrichtung Vor- oder Rückwerts ein. Beobachten Sie im Kameramonitor den Film. Regeln Sie langsam am Regler die Geschwindigkeit bis der Film ohne Flackern ruhig steht. Je nach Projektortyp ist der Regler zum drehen oder schieben. Sie bekommen ein absolutes ruhig stehendes Bild, welches in keiner Weise an einen Super 8 Film erinnert. Der Regler braucht in der Regel nicht mehr oder nur sehr wenig nachgestellt werden.